Grauzonen

Wir befinden uns in einem Gerichtsgebäude. Türen öffnen und schliessen sich, im Gerichtssaals findet ein Prozess statt. Es geht um sexuelle Belästigung, Nötigung oder sogar Vergewaltigung. Auf dem Gang weiss niemand genau was passiert ist und man will es auch gar nicht so genau wissen. Es wird getuschelt, geredet, diskutiert. Alle haben eine Meinung. Emotionale Ausbrüche mischen sich mit Gerüchten und Erlebnisberichten. Keine*n lässt das Thema kalt. In der Auseinandersetzung des Jugendtheaterclubs U21 geht es um eigene Erfahrungen, um Erfahrungen im Umfeld, um Beobachtungen, um Anmache, unangenehme Berührungen, verbale und digitale Übergriffe. Es wird über die eigenen Empfindungen rund um die #metoo-Debatte gesprochen und diskutiert. Darüber, wie es sich anfühlt, als junger Mann pauschal – da Mann – als Täter angesehen zu werden, über die Angst Grenzen nicht zu erkennen und das Falsche zu tun. Darüber, dass junge Frauen, sich wehren wollen, weil sie die Nase voll haben davon, immer nur zu lachen, wenn ihnen nachgepfiffen wird, ein unpassender Spruch über ihre Figur fällt oder sie sich unwohl fühlen. Darüber wie das gehen kann und soll. Und nicht zuletzt auch über Grauzonen.